Versteinerte Bäume im Thüringer Wald
Forscherteam entschlüsselt fossile Mikrowelten
Paläontolog/innen des Museums für Naturkunde Chemnitz und der TU Bergakademie Freiberg führen aktuell in Manebach bei Ilmenau wissenschaftliche Grabungen durch. Dabei stießen sie auf 298 Millionen Jahre alte fossile Baumstämme, in denen Pflanzenzellen sowie Pilze und Ausscheidungen von Tieren erhalten wurden. Anhand der Funde erforscht das Team nun die Rolle der Mikroorganismen in der Evolution und Fossilisation von Pflanzen.
Ein versteinerter, schwarzer Baumstamm hat es Professor Ronny Rößler, Direktor des Museums für Naturkunde Chemnitz und Honorarprofessor für Paläobotanik an der TU Bergakademie Freiberg, angetan. Das Besondere daran wird erst beim Blick ins Mikroskop deutlich: Im fossilen Baumstamm aus Manebach wurden während des Prozesses der Versteinerung Mikrometer kleine Pflanzenzellen mit Quarz gefüllt und auf diese Weise dreidimensional konserviert. Und mehr noch: In diesen Zellen entdeckte das Team um Prof. Ronny Rößler eine bisher unbekannte fossile Mikrowelt – Spuren von Pilzen und Ausscheidungen von Tieren, die in dem Baumstamm lebten.